Dritter Raum: Pferde
 |
Wildpferde przewalskii (Foto von 1911) |
Pferd und Esel
Für die kulturelle Entwicklung der Menschheit haben das Pferd und der
Esel eine wesentliche Rolle gespielt. In diesem Ausstellungsraum werden
die züchterischen Ergebnisse mit den in der freien Wildbahn inzwischen
ausgestorbenen Przewalskii-Wildpferden dargestellt. Im Jahr 1901 war es
einer Expedition der Firma Hagenbeck aus Hamburg gelungen, einen
größeren Transport von Fohlen nach Europa zu bringen. Julius Kühn erwarb von diesem Transport je ein Hengst- und ein Stutfohlen für den Haustiergarten.
Der Hengst Theodor
Die Dermoplastik
zeigt den Hengst „Theodor“ (siehe Bild), einer Kreuzung zwischen
Wildpferdhengst und Mongolenstute. Er hat viele Jahre eine zentrale
Rolle bei verschiedenen Zuchtversuchen gespielt. Zwei überragende
Vererber in der Pferdezucht - zum einen der Vollblüter „Dark
Ronald“ und zum anderen der Belgier „Gaulois du Monceau“ -, die
mit ihren Skeletten im Museum vorhanden sind, sollen beispielhaft den
großen Einfluss von Vatertieren auf die Landeszucht deutlich machen.
 |
 |
Dermoplastik Hengst Theodor |
Vollblüter Dark Ronald
|
 |
Missbildungen im Ausstellungsraum |
Missbildungen bei Haustieren
Eine kleine Ecke dieses dritten Raumes ist diesen Missbildungen
gewidmet. Diese können bei allen Tieren, aber auch beim Menschen,
vorkommen. Durch eine Übernahme einer kleinen Kollektion aus Jena ist
der Bestand unserer Sammlung erweitert worden. Sie stellt eine Rarität
in zweifacher Hinsicht dar. Zum einen sind diese Präparate etwa
200 Jahre alt und stammen aus der Tierarzneischule Jena, die auf
Initiative von Geheimrat von Goethe gegründet worden war. Zum anderen
stellen sie pathologische Besonderheiten dar (zum Beispiel
Doppelbildungen, Steinfrüchte, Dreihörniger Ziegenbock).
 |
 |
Missbildung mit zwei Köpfen |
Skelett einer Steinfrucht (Schaflamm)
|