Abschluss: Diplom-Mineraloge / Diplom-Mineralogin
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Regelstudienzeit: 9 Semester |
Zulassungsvoraussetzungen:
- Allgemeine oder einschlägig fachgebundene Hochschulreife
oder ein als gleichwertig anerkanntes Zeugnis
- Feststellungsprüfung
(für besonders befähigte Berufstätige ohne Abitur)
- Gute mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse begünstigen
den Studienerfolg. Für das Studium der Fachliteratur sind
Kenntnisse in der englischen Sprache wünschenswert.
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Zulassungsbeschränkungen: keine |
Studienbeginn: Wintersemester / Sommersemester
Einschreibung bis 30.09. bzw. 31.03. zum jeweils folgenden Semester |
Die Wiedereröffnung des Institutes für
Geologische Wissenschaften im Jahr 1990 hat dazu geführt,
dass nunmehr an einem Ort mit etwa 150-jähriger geologischer, mineralogischer
und paläontologischer Tradition sowohl klassische wie neu etablierte
Fachgebiete integrativ miteinander lehren und forschen. Die verschiedenen
Disziplinen innerhalb der Geologie, Paläontologie, Mineralogie und
der angewandten und technischen Geologie sind hier in einem gemeinsamen
Institut kombiniert; eine in Deutschland einmalige Integration. Zahlreiche
analytische, mikroskopische und rechentechnische Einrichtungen und Labors
von modernstem Standard stehen seit kurzem in Lehre und Forschung ebenso
zur Verfügung wie die seit langem etablierten umfangreichen Sammlungen
des Institutes und des international bekannten Geiseltalmuseums.
Die Geburtsstunde der Mineralogie in Halle war die Übernahme
der Goldhagen'schen Sammlungen im Jahre 1787 durch die Martin-Luther-Universität.
Das Wissenschaftsgebiet war seither wesentlicher Bestandteil der geowissenschaftlichen
Ausbildung.
Charakteristik des Studienganges
Seit 1995 gibt es die Mineralogie als eigenständigen
Studiengang. Heutzutage liegt der Schwerpunkt der mineralogischen Ausbildung
wesentlich stärker auf den analytisch-methodischen Untersuchungen
im Gegensatz zu der beschreibenden Wissenschaft des 19. und frühen
20. Jahrhunderts.
Das Diplomstudium umfasst als Hauptbestandteile die Fächer allgemeine
und angewandte Mineralogie, sowie Petrologie und Lagerstättenkunde.
Zwei ergänzende Nebenfächer (Wahlpflichtfächer) können
aus einem Angebot ausgewählt werden.
Während des Studiums sind verschiedene Exkursionen zur Geologie,
zu allgemeiner Mineralogie und zur technischen Mineralogie zu absolvieren.
Zusätzlich wird ein mindestens sechswöchiges Industriepraktikum
empfohlen. Neben umfangreichen analytischen Laborarbeiten werden Methoden
und Kenntnisse in der Mineralsynthese und Mineralcharakterisierung vermittelt.
Das mögliche Schwerpunktfach Kristallographie wird in Zusammenarbeit
mit der Universität
Leipzig angeboten.
Das Studium gliedert sich in
Grund- und Hauptstudium und hat eine Regelstudienzeit von 9 Semestern
einschließlich des Prüfungssemesters.
Das Grundstudium
(V - Vorlesung, Ü - Übung, PS - Proseminar, P
- Praktikum, SWS - Semesterwochenstunden)
Pflichtfächer |
Wahlpflichtfächer (zwei
müssen belegt werden) |
- Mineralogie/ Petrologie (25 SWS):
- Physikalisch-chemische und Spezielle Mineralogie (V/ Ü)
- Mineralogie/ Kristallographie (V/ Ü)
- Kristallographie (V/ Ü)
- Einführung in die Polarisationsmikroskopie I und II
(V/ Ü)
- Quantitative Mineral- und Gesteinsanalyse (V/ P)
- Petrologie I
- Exkursion zur Mineralogie/ Petrologie.
- Geologie (20 SWS)
- Einführung in die Geowissenschaft (V)
- Allgemeine Geologie (Endogene/ Exogene) (V)
- Kartenlesen und Profilzeichnen (V/ Ü)
- Einführung in die Geoinformatik (V/ Ü)
- Mathematik (V/ Ü)
- Einführung in die Gesteinskunde (V/ Ü)
- Geologische Arbeitsmethoden (Ü/ Exkursionen)
- Kartierkurs I
- Exkursionen zur Geologie
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- Chemie: Allgemeine und Anorganische Chemie,
Grundlagen der Analytik, Anorganisches und Analytisches Praktikum
- Physik: Experimentalphysik I und II, Physikalisches
Grundpraktikum
- Mathematik: Differential- und Integralrechnung,
Lineare Algebra, analytische Geometrie, Funktionalanalyse, Statistik/
Funktionstheorie
- Kristallographie (zusammen mit der Universität
Leipzig): Mathematische Kristallgeometrie, Phasendiagramme und
Gefügekunde, Einführung in die Röntgenmethoden
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Die Diplomvorprüfung besteht
aus 4 Fachprüfungen (mündlich, 30 Minuten je Fach) in den zwei
Pflichtfächern und beiden Wahlpflichtfächern. Die bestandene
Diplomvorprüfung stellt die Voraussetzung für die Aufnahme des
Hauptstudiums dar.
Das Hauptstudium
Pflichtfächer |
Wahlpflichtfächer (zwei
müssen gewählt werden) |
- Allgemeine und Angewandte Mineralogie (28 SWS)
(Umweltmineralogie, Grundlagen der Geochemie, Spezielle Messmethoden
I und II, Angewandte Mineralogie I und II, Analytische Mineralogie/
Umweltgeochemie/ Tonmineralogie, Fortgeschrittenenpraktikum I
und II, Hauptseminar Mineralogie, Exkursionen zur technischen
Mineralogie)
- Petrologie/ Lagerstättenkunde (21 SWS)
(Lagerstättenkunde, Erdöl-Erdgas-Geologie, Petrologie
II, Übung zur Erzpetrographie, Steine und Erden, Erzlagerstättenexploration,
Analytische Methoden zur Lagerstättenkunde, Petrochemisches
Praktikum, Hauptseminar Petrologie, Exkursion)
- Kristallographie (zusammen mit der Universität
Leipzig)
(Kristallstrukturanalyse, Röntgeneinkristallmethoden, Röntgenphasenanalyse,
Pulververfeinerung, Praktikum)
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- Geologie (Historische Geologie I und II, Regionale
Geologie von Europa, Tektonik und Gefügekunde, Sedimentologie
I und II, Plattentektonik, Auswertung und Interpretation von Luftbildern,
Exkursion)
- Umwelt- und Ingenieurgeologie (Umweltgeologie,
Hydrogeologie, Hydrochemie, Bodenkunde, Ingenieurgeologie, Quartärgeologie,
Einführung in die Geophysik, Darstellung geowissenschaftlicher
Ergebnisse, Boden- und Felsmechanik, Hauptseminar, Exkursion)
- Geographie/ Geoökologie (Naturindikation,
Physikalisch-geografisches Oberseminar, Deutschlandexkursion,
Probleme der Abfallwirtschaft, Einführung in die Stadtökologie,
Geomorphologische Arbeitsmethoden, Ressource-Umweltmedium Boden,
Grundlagen der Umweltverträglichkeitsprüfung, Probleme
der Altlasterkundung, Grundlagen der Regionalplanung, Laborpraktikum,
Exkursion zur Geographie/ Geoökologie)
- Materialwissenschaft/ Werkstofftechnik (Korrosion-
und Korrosionsschutz; Metalle, anorganisch- nichtmetallische Werkstoffe
und Kunststoffe, Werkstoffprüfung und Diagnostik, Nichtmetall.
Werkstoffe, Technologie der Werkstoffe)
- Festkörperphysik (Atom- und Kernphysik
I und II, Festkörperphysik I und II, Molekülphysik,
Fortgeschrittenenpraktikum, Spezialvorlesungen - z.B. Festkörperspektroskopie,
Strukturaufklärung mit Beugungsmethoden, Oberflächenphysik)
- Analytische Chemie (Chromatographie, Atomspektroskopie,
Molekülspektroskopie, Spuren- und Umweltanalytik, Verteilungs-
und Oberflächenanalytik, Sensorik, Chemometrik, Statistik,
Laborpraktikum)
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Der Nachweis einer mindestens sechswöchigen mineralogischen
Tätigkeit außerhalb der Hochschule wird empfohlen. Die Universität
ist bemüht, den Studierenden bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen
zu helfen.
Die Diplomprüfung
besteht aus der schriftlichen
Diplomarbeit, vier mündlichen Fachprüfungen (je 30 Minuten)
in den zwei Pflichtfächern und den zwei Wahlpflichtfächern
Berufsbilder
Die vielfältigen Beziehungen der Mineralogie mit
technischen Disziplinen eröffnen den Absolventen dieses Studienganges
ein weites Betätigungsfeld. Folgende Industriezweige bilden Einsatzschwerpunkte
vom Diplom-Mineralogen und Diplom-Mineraloginnen:
* Feuerfestindustrie |
* Fein- und Baukeramik |
* Ingenieurkeramik |
* Glasindustrie |
* Bindemittelindustrie |
* Natursteinindustrie |
* Hüttenindustrie |
* Chemische Industrie |
* Halbleiterindustrie |
* Consulting und Analytische Umweltlabors |
* Behörden (Minsterien, Umweltämter, Naturschutzbehörden,
Wasserbehörden, Geologische Landesämter) |
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