MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT HALLE -WITTENBERG
Amtsblatt
9. Jahrgang, Nr. 2 vom 9. März 1999, S. 2
Inhaltsverzeichnis
§ 1 Geltungsbereich
§ 2 Zulassungsvoraussetzungen
§ 3 Fachdisziplinen
§ 4 Studiendauer und Studienabschnitte
§ 5 Lehrveranstaltungen
§ 6 Aufbau des Grundstudiums
§ 7 Aufbau des Hauptstudiums
§ 8 Schlußbestimmungen
Beispiel für einen Studienplan
als Anlage der Studienordnung
Aufgrund des § 11 Abs. 1 sowie der §§ 77 Abs. 3 Nr. 11 und 88 Abs. 2 Nr. 1 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt vom 7. Oktober 1993 (GVBl. LSA S. 614), zuletzt geändert durch das dritte Gesetz zur Änderung des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt vom 19. März 1998 (GVBl. LSA S. 132) hat die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die folgende "Studienordnung für das Fach Evangelische Theologie mit dem Studienabschluß Erstes Theologisches Examen (Diplomprüfung) an der Martin-Luther-Universität" der Theologischen Fakultät erlassen:
Die Studienordnung regelt den Studiengang Evangelische Theologie an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg auf der Grundlage der Diplomprüfungsordnung vom 19.06.1997.
Die Zulassung zum ordentlichen Studium an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg setzt das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife bzw. eine einschlägige fachgebundene oder eine durch Rechtsvorschrift oder von der zuständigen staatlichen Stelle als gleichwertig anerkannte Hochschulzugangsberechtigung voraus.
Die Disziplinen im Fach Evangelische Theologie werden nach Haupt- und Spezialdisziplinen unterschieden:
(1) Hauptdisziplinen sind:
(1) Die Regelstudienzeit umfaßt einschließlich des Prüfungssemesters neun Semester mit 160 SWS. Falls bei Studienaufnahme die erforderlichen Sprachkenntnisse in Hebräisch (Hebraicum), Latein (Latinum) und Griechisch (Graecum) noch nicht vorliegen, ist die Regelstudienzeit für jede der zu erlernenden Sprachen um ein Semester zu verlängern. Sie kann also maximal zwölf Semester betragen.
(2) Das Studium gliedert sich in Grund- und Hauptstudium. Das Grundstudium umfaßt - je nach Stand der bereits nachgewiesenen Sprachkenntnisse - mindestens vier, maximal sieben Semester. Es schließt mit der Diplomvorprüfung ab, die laut Prüfungsordnung die Zeugnisse für die Sprachprüfungen in Latein, Hebräisch und Griechisch voraussetzt. Das Hauptstudium umfaßt mindestens vier Semester zuzüglich des Prüfungssemesters; es schließt mit der Diplomprüfung ab.
(1) Die Lehrveranstaltungen werden der Form nach in Vorlesungen, Seminare (Pro-, Haupt- und Oberseminare), Übungen und Exkursionen unterschieden.
(2) In den Lehrveranstaltungen werden unter dem Gesichtspunkt der Verbindlichkeit der dargebotenen Gegenstände des Theologiestudiums Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlbereich unterschieden:
(1) Das Grundstudium dient der Einarbeitung in die Fachdisziplinen der Evangelischen Theologie in sachlicher und methodischer Hinsicht. Dazu gehört auch der Erwerb der jeweils erforderlichen Sprachkenntnisse, sofern sie nicht bei Studienaufnahme bereits vorliegen.
(2) Die verbindliche Studienberatung zu Beginn und am Ende des 1. Semesters bietet den Studierenden Hilfe bei der persönlichen Gestaltung des ersten Studienabschnittes.
(3) Im Grundstudium sind neben den jeweils notwendigen Sprach- und Lektürekursen (maximal 24 SWS) zu absolvieren:
(5) Die Anzahl der qualifizierten Leistungsnachweise richtet sich nach der Diplomvorprüfungsordnung.
(1) Im Hauptstudium sind die Studien in den Haupt- und Spezialdisziplinen zu verstärken. Der Schwerpunkt liegt bei der Vertiefung der Kenntnisse und der weiteren Schärfung des kritischen Urteilsvermögens in den Fachdisziplinen der Theologie. Die Studierenden sollen eigene Interessenschwerpunkte entwickeln und methodische wie sachliche Kriterien erarbeiten, um eigenständig theologische Probleme bewältigen und die theologischen Begründungen sowie die Vollzüge gegenwärtigen kirchlichen Handelns beurteilen zu können.
(2) Zu absolvieren sind:
(4) Die Anzahl der qualifizierten Leistungsnachweise richtet sich nach der Diplomprüfungsordnung. Die Landeskirchen verlangen als Zulassungsvoraussetzungen für das Erste Theologische Examen den Nachweis von zwei anerkannten Praktika (diakonisches Praktikum, Gemeindepraktikum).
Die Studienordnung tritt im Wintersemester 1998/99 in Kraft, gleichzeitig tritt die Studienordnung vom 17.01.1991 außer Kraft.
Halle (Saale), den 12.01.1999
Prof.Dr. Reinhard Kreckel Rektor
Ausgefertigt aufgrund des Beschlusses des Akademischen Senats vom 11.11.1998; vom Kultusministerium am 10.02.1998 zur Kenntnis genommen.
Beispiel für einen Studienplan als Anlage der Studienordnung
Veranstaltungsform | SWS-Umfang | Grundstudium | Hauptstudium | |
Propädeutischer Grundkurs (6 SWS) | ||||
Pflichtbereich | ||||
Einführung in das Theologiestudium
Bibelkundes des Alten Testaments Bibelkunde des Neuen Testaments |
V
V/Ü Ü |
2
2 2 |
2
2 2 |
|
Altes Testament (28 SWS) | ||||
I Pflichtbereich | ||||
Proseminar
Hauptseminar |
S
S |
2
2 |
2 | 2 |
II Wahlpflichtbereich | ||||
Hauptvorlesungen aus: | ||||
Pentateuch, Propheten, Schriften
Einleitung in das Alte Testament, |
V
V/Ü |
9
10 |
9 | |
Theologie des Alten Testaments,
Geschichte Israels |
V
V |
10 | ||
III Wahlbereich | ||||
Vertiefende und weiterführende Lehrveranstaltungen:
Altorientalische Religionsgeschichte, Archäologie und Landeskunde Palästinas |
V/S/Ü | 5 | 2 | 3 |
Hebräisch | SpU | 8 | ||
Kursorische Lektüre Hebräisch | Ü | 2 | ||
Neues Testament (29 SWS) | ||||
I Pflichtbereich | ||||
Proseminar
Hauptseminar |
S
S |
2
2 |
2 | 2 |
II Wahlpflichtbereich | ||||
Hauptvorlesungen aus: | ||||
Synoptiker, Johannes, Paulusbriefe | V | 11 | 11 | |
Geschichte des Urchristentums / Zeitgeschichte, Einleitung in das Neue
Testament,
Theologie des Neuen Testaments |
V | 10 | 10 | |
III Wahlbereich | ||||
Vertiefende und weiterführende Lehrveranstaltungen:
Andere Schriften und Themen des Neuen Testaments, Spätantike Religionsgeschichte (Frühjudentum u.a.) |
V/S/Ü | 4 | 2 | 2 |
Griechisch I - III | SpU | 16 | ||
Kirchen- und Dogmengeschichte (24 SWS) | ||||
I Pflichtbereich | ||||
Proseminar
Hauptseminar |
S
S |
2
2 |
2 | 2 |
II Wahlpflichtbereich | ||||
Hauptvorlesungen aus: Alte Kirche, Mittelalter, Reformation, Neuzeit I und Neuzeit II | V | 13 | 8 | 5 |
III Wahlbereich | ||||
Vertiefende und weiterführende Lehrveranstaltungen:
Konfessionskunde der Orthodoxen Kirchen, Konfessionelles Zeitalter, Pietismus und Aufklärung, Zeitgeschichte, Christliche Archäologie und Kirchliche Kunst, Westslawische Kirchengeschichte |
V/S/Ü | 7 | 4 | 3 |
Systematische Theologie (30 SWS) | ||||
I Pflichtbereich | ||||
Proseminar
Hauptseminar Dogmatik Hauptseminar Ethik |
S
S S |
2
2 2 |
2 | 2
2 |
II Wahlpflichtbereich | ||||
Hauptvorlesungen aus: | ||||
Prolegomena, Dogmatik I, Dogmatik II
Ethische Prinzipienlehre, materiale Ethik Theologiegeschichte, Philosophiegeschichte |
V
V V |
9
4 6 |
4
2 4 |
5
2 2 |
III Wahlbereich | ||||
Vertiefende und weiterführende Lehrveranstaltungen:
Religionsphilosophie, Reformierte Theologie |
V/S/Ü | 5 | 2 | 3 |
Praktische Theologie und Religionspädagogik (30 SWS) | ||||
I Pflichtbereich (8 SWS) | ||||
Praktisch-theologisches Proseminar
Homiletisch-liturgisches Hauptseminar Religionspädagogisches Hauptseminar |
S
S S |
2
3 3 |
2 | 3
3 |
II Wahlpflichtbereich (16 SWS) | ||||
Hauptvorlesungen aus den Fachgebieten:
Praktische Theologie Homiletik Liturgik Religionspädagogik Gemeindepädagogik |
V | 8 | 4 | 4 |
Vorlesungen/Seminare/Übungen aus:
Kasualien Seelsorge Pastoraltheologie Diakonik Gemeindeaufbau Sprecherziehung |
V/S/Ü | 8 | 2 | 6 |
III Wahlbereich (6 SWS) | ||||
Weiterführende Lehrveranstaltungen der Gebiete:
Medien und Publizistik Kirchenmusik Kirchenrecht Religionssoziologie Schulpraktische Übungen |
V/S/Ü | 6 | 4 | 2 |
Ökumenik und Allgemeine Religionsgeschichte (13 SWS) | ||||
I Pflichtbereich | ||||
Seminar | S | 2 | 2 | |
II Wahlpflichtbereich | ||||
Einführung in die Ökumenik, Ökumenische Konfessionskunde I (Römisch-kathol. Kirche), Ökumenische Konfessionskunde II (Protestantische Kirchen), Weltreligionen | V | 9 | 5 | 4 |
III Wahlbereich | ||||
Weiterführende und vertiefende Lehrveranstaltungen:
Ökumenische Konfessionskunde III (Sondergemeinschaften), Neureligionen u.a. |
V/S/Ü | 2 | 2 |