MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT HALLE -WITTENBERG
Amtsblatt
8. Jahrgang, Nr. 1 vom 22. Dezember 1998, S. 41
Anlage Regelstudienplan Diplomgeographie
Aufgrund des § 11 Abs. 1 sowie der §§ 77 Abs. 3 Nr. 11 und 88 Abs. 2 Nr. 1 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt vom 07. Oktober 1993 (GVBL LSA S. 614), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Änderung des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt vom 13. Februar 1996 (GVBl. LSA S. 74), hat die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die folgende Studienordnung als Satzung erlassen.
(2) Im Grundstudium wird allen Studierenden einheitlich ein Überblick über die wichtigsten Teilgebiete der Geographie vermittelt. Im Hauptstudium erfolgt eine Vertiefung in den beiden Orientierungsrichtungen Physische Geographie, Geoökologie und Landschaftsplanung sowie Wirtschafts-, Sozialgeographie und Raumplanung. Die praxisorientierte Ausrichtung wird durch die Vielzahl von Berufs- und Tätigkeitsfeldern der Diplomgeographin bzw. des Diplomgeographen erforderlich und durch die beiden Nebenfächer entsprechend ergänzt.
Der berufsqualifizierende Abschluß als Diplom-Geographin bzw. Diplom-Geograph schließt darum die für die Geographie erforderliche Kombination natur-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Fragestellungen, Methoden und Inhalte ein.
(2) Über die Anerkennung von Studienleistungen bei einem Hochschul- oder Fachrichtungswechsel entscheidet der Prüfungsausschuß (§ 7 Prüfungsordnung).
(2) Ziele des Studiums sind der Erwerb
(2) Das Studium sollte im Wintersemester begonnen werden.
(2) Während das Grundstudium einheitlich gestaltet ist, können die Studierenden im Hauptstudium zwischen zwei Orientierungsrichtungen wählen. Diese sind:
(4) Zum Hauptfach Geographie wählt die Studentin bzw. der Student zwei mit der Geographie eine geeignete Kombination ergebende Nebenfächer (§ 7, Abs. 1, Satz 2). Das Nebenfachstudium umfaßt insgesamt 8 Semester.
1. Im Hauptfach Geographie
1.1 aus dem Studienbereich Techniken, Methoden und wissenschaftstheoretische Grundlagen (bis zu 18 SWS). Darin eingeschlossen sind insbesondere
1.3 aus dem Studienbereich Wirtschafts- und Sozialgeographie 12 SWS Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen. Darin eingeschlossen sind Allgemeine Wirtschafts- und Sozialgeographie und Regionale Wirtschafts- und Sozialgeographie.
1.4 aus dem Studienbereich Raumbezogene Planung und Information 6 SWS Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen. Darin eingeschlossen sind
2. Der Umfang des Studiums in den beiden Nebenfächern beträgt im Grundstudium insgesamt maximal 24 SWS. Vorzugsweise zu empfehlen sind die an der Martin-Luther-Universität vertretenen Studiengänge sowohl im Grund- als auch im Hauptstudium. Am Fachbereich Geowissenschaften selbst sind vertreten:
(2) Das Hauptstudium dient der schwerpunktmäßigen wissenschaftlichen Vertiefung in der gewählten Orientierungsrichtung im Hinblick auf die beruflichen Aufgabenfelder sowie den Erwerb von Kenntnissen in zwei Nebenfächern*.
Im Hauptstudium sind insgesamt 23 Exkursionstage nach den Vorgaben des Regelstudienplans sowie in der gewählten Orientierungsrichtung ein 7tägiges Geländepraktikum zu absolvieren.
Das Hauptstudium umfaßt in der jeweiligen Orientierungsrichtung folgende Studieninhalte:
Orientierungsrichtung Physische Geographie, Geoökologie und Landschaftsplanung
1. Im Hauptfach Geographie
1.1 Studienbereich Physische Geographie/Geoökologie in einem Umfang von 20 SWS Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen. Die Spezialisierung dient vor allem der Vertiefung und Erweiterung der erworbenen allgemeinen, regionalen und umweltplanungsrelevanten Kenntnisse.
1.2 Studienbereich Wirtschafts- und Sozialgeographie** in einem Gesamtumfang von 6 SWS Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen.
1.3 Studienbereich Techniken, Methoden und Wissenschaftstheoretische Grundlagen in einem Gesamtumfang von 12 SWS Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen. Darin eingeschlossen sind
3. Studieninhalte aus frei zu wählenden Lehrveranstaltungen der Fachbereiche der Martin-Luther-Universität (studium generale) im Umfang von insgesamt 4 SWS.
Orientierungsrichtung Wirtschafts-, Sozialgeographie und Raumplanung
1. Im Hauptfach Geographie
1.1 Studienbereich Wirtschafts- und Sozialgeographie in einem Gesamtumfang von 20 SWS Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen.
Die Spezialisierung dient vor allem der Vertiefung und Erweiterung der erworbenen allgemeinen, regionalen und raumplanungsrelevanten Kenntnisse.
1.2 Studienbereich Physische Geographie/Geoökologie in einem Gesamtumfang von 6 SWS Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen.
1.3 Studienbereich Techniken, Methoden und wissenschaftstheoretische Grundlagen der Geographie in einem Gesamtumfang von 12 SWS Pflicht- und Wahlpflichtveranstaltungen. Darin eingeschlossen sind
3. Studieninhalte aus frei zu wählenden Lehrveranstaltungen der Fachbereiche der Martin-Luther-Universität (studium generale) im Umfang von insgesamt 4 SWS.
Um das Ausbildungsziel zu erreichen, können die Veranstaltungsarten (außer Kolloquia) nur mit begrenzter Teilnehmerzahl durchgeführt werden. Die Ausbildungsgruppen sollten 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht übersteigen.
Je Semester sollten durchschnittlich 20 Semesterwochenstunden (SWS) nicht überschritten werden.
(2) Das Stundenvolumen für das Hauptfach Geographie beträgt 97 SWS zu etwa gleichen Anteilen im Grund- und Hauptstudium, für die Nebenfächer ca. 45 SWS zu etwa gleichen Anteilen im Grund- und Hauptstudium und für die Wahlfächer der Martin-Luther-Universität (studium generale) 8 SWS.
(3) Für einen erfolgreichen Abschluß des Studiums genügt es nicht, die in dem Studienplan genannten Lehrveranstaltungen lediglich zu besuchen. Sie dienen vorrangig zur Grundlegung und Orientierung für das Erlernen des selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens. Die Inhalte der Lehrveranstaltungen müssen in häuslicher Arbeit und in Bibliotheken durch Literaturstudium vertieft und ergänzt werden. Darüber hinaus ist es erforderlich, sich auf die zu absolvierenden Seminare, Übungen, Praktika, Geländekurse/Exkursionen vorzubereiten.
(2) Es ist deshalb erforderlich, daß bei entsprechender Entwicklung die Titel der Lehrveranstaltungen aktualisiert werden.
(2) Art und Umfang sowie die Anforderungen der Studienleistung sind von der bzw. dem verantwortlichen Lehrenden vor Beginn der Lehrveranstaltung bekanntzugeben.
(3) Studienleistungen können auch in Gruppen erbracht werden, wenn sie die jeweilige Eigenleistung der einzelnen Gruppenmitglieder erkennen lassen.
(4) Über die erbrachte Studienleistung ist von der bzw. dem verantwortlichen Lehrenden eine Bescheinigung (Leistungsnachweis) auszustellen.
(2) Das außeruniversitäre Berufspraktikum dauert insgesamt mindestens vier Monate und ist in wenigstens zwei verschiedenen Institutionen abzuleisten. Die Zeit in einer Institution sollte vier Wochen nicht unterschreiten, da sonst ein ausreichender Einblick in die Arbeit dieser Institution nicht gewährleistet ist.
(3) Für jeden Praktikumsteil ist ein Bericht anzufertigen, dessen sachliche Richtigkeit von der Leiterin bzw. vom Leiter der Institution, in der das Praktikum absolviert wurde, zu bestätigen bzw. zu bewerten ist. Der Bericht ist von der universitären Betreuerin bzw. vom universitären Betreuer gegenzuzeichnen. Anerkannte Praktikumsteile im Gesamtumfang von mindestens vier Monaten sind gemäß der Diplomprüfungsordnung Voraussetzung für die Zulassung zur Diplomprüfung.
(2) Die Studienfachberatung sollte insbesondere in folgenden Situationen in Anspruch genommen werden:
(4) Für nicht fachspezifische Studienprobleme steht die Allgemeine Studienberatung der Martin-Luther-Universität zur Verfügung.
Ausgefertigt aufgrund der Beschlüsse des Rates des Fachbereichs Geowissenschaften vom 29. Oktober 1996 und des Senats der Martin-Luther-Universität Halle–Wittenberg vom 17. Dezember 1997 und der Genehmigung des Kultusministeriums des Landes Sachsen-Anhalt vom 30. März 1998
Halle (Saale), 24. April 1998
Prof. Dr. R. Kreckel
Rektor
Vom Kultusministerium am 30.03.1998 zur Kenntnis genommen.
Anmerkungen:
* Diese Nebenfächer sollten, müssen aber nicht identisch sein mit den im Grundstudium gewählten Nebenfächern.
** Die Bezeichnung "Wirtschafts- und Sozialgeographie" wird analog der Bezeichnungen "Anthropogeographie" oder "Kulturgeographie" oder "Humangeographie" verwendet.
Anlage zur Studienordnung
für den Diplomstudiengang Geographie
am Institut für Geographie
im Fachbereich Geowissenschaften
an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Regelstudienplan Diplomgeographie
Grundstudium
Pflichtbereich: | SWS | ||
S | Einführung in das Studium der Geographie | 2 | T |
US | Physische Geographie | 2 | L |
US | Wirtschafts- und Sozialgeographie | 2 | L |
MS | Wirtschafts- und Sozialgeographie Deutschlands | 2 | L |
MS | Raum- und Umweltplanung | 2 | L |
S | Sozialempirische Arbeitsmethoden I | 1 | T |
V | Geomorphologie | 1 | |
V | Geoökologie | 1 | |
V | Regionale Physische Geographie | 2 | |
V | Regionale Wirtschafts- und Sozialgeographie | 2 | |
V | Raum- und Umweltplanung | 2 | |
V | Wissenschaftstheorie/Wissenschaftsgeschichte | 2 | |
V | Statistik I und II | 2 | |
Ü | Statistik | 1 | L |
V | Grundlagen der Kartographie | 2 | |
V | Grundlagen der Geofernerkundung | 2 | |
V/Ü | GIS I | 2 | T |
Ü/P | Grundpraktikum Kartographie und Bildinterpretation | 2 | L |
Ü/P | Computerpraktikum | 1 | T |
P | Laborpraktikum | 2 | T |
G | Geländepraktikum zur Physischen Geographie/Geoökologie | 7 Tage | T |
G | Geländepraktikum zur Wirtschafts- und Sozialgeographie | 7 Tage | T |
E | Exkursionen | 16 Tage* | T |
* davon mindestens 7 Tage komplexgeographische Exkursion
Wahlpflichtbereich | |||
MS | Regionale Physische Geographie oder Geoökologie | 2 | L |
V | Allgemeine Wirtschaftsgeographie | 3 | |
V | Allgemeine Sozialgeographie | 2 | |
V | Teilgebiete der Allgemeinen Physischen Geographie | 2 | |
V | Physische Geographie/Geoökologie | 2 | |
V | Teilgebiete der Raum- und Umweltplanung | 2 |
Hauptstudium Diplomgeographie
Orientierungsrichtung: Physische Geographie, Geoökologie und Landschaftsplanung
Pflichtbereich: | |||
OS | Physische Geographie/Geoökologie | 2 | L |
OS | Umwelt- und Landschaftsplanung mit physisch-geographischer Ausrichtung | 2 | L |
V | Raum- und Umweltplanung (Verfahren und Instrumente) | 2 | |
V | Thematische Kartographie | 2 | |
V | Angewandte Geofernerkundung | 2 | |
V/Ü | GIS II | 2 | T |
P | Kartenentwurfspraktikum | 1 | T |
P | Interpretation von Fernerkundungsdaten | 1 | T |
G | Geländepraktikum zur Physischen Geographie/Geoökologie | 7 Tage | T |
E | Exkursionen | 23 Tage ** | T |
** 9 Tage ein- und mehrtägige Exkursionen; mindestens 14 Tage Auslandsexkursion.
Wahlpflichtbereich: | |||
V | Teilgebiete der Physischen Geographie/Geoökologie | 4 | |
V | Globale physisch-geographische und geoökologische Probleme | 2 | |
V | Regionale Physische Geographie/Geoökologie | 2 | |
V | Ökologische Grundlagen der Landschaftsplanung | 2 | |
V | Teilgebiete der Raum- und Umweltplanung | 4 | |
V/Ü | Angewandte Physische Geographie/Geoökologie | 4 | L/T * |
S | Spezialseminar zur Raum- und Umweltplanung | 2 | T |
V/Ü | Statistik III | 2 | T |
V/Ü | Satellitenbildverarbeitung | 1 | L ** |
V/Ü | GIS III | 1 | L ** |
Pr | Projektarbeit (Physische Geographie/Geoökologie und Landschaftsplanung | 4 | T |
* Es handelt sich um 2 zweistündige Veranstaltungen. In einer muß
ein Leistungsschein, in der zweiten ein Teilnahmeschein erworben werden.
** Der Bereich Satellitenbildverarbeitung und GIS III wird in einer
der beiden Veranstaltungen mit einem Leistungsschein abgeschlossen. Die
beiden Veranstaltungen können alternativ gewählt werden.
Nebenorientierung: | |||
Pflichtbereich: | |||
OS | Wirtschafts- und Sozialgeographie | 2 | L |
Wahlpflichtbereich: | |||
V | Teilgebiete der Wirtschafts- und Sozialgeographie | 4 |
Hauptstudium Diplomgeographie
Orientierungsrichtung: Wirtschafts-, Sozialgeographie und Raumplanung
Pflichtbereich: | |||
OS | Wirtschafts- und Sozialgeographie | 2 | L |
OS | Umwelt- und Raumplanung mit wirtschafts-/sozialgeographischer Ausrichtung | 2 | L |
V | Raum- und Umweltplanung (Verfahren und Instrumente) | 2 | |
V | Thematische Kartographie | 2 | |
V | Angewandte Geofernerkundung | 2 | |
V/Ü | GIS II | 2 | T |
P | Kartenentwurfspraktikum | 1 | T |
P | Interpretation von Fernerkundungsdaten | 1 | T |
G | Geländepraktikum zur Wirtschafts-/Sozialgeographie | 7 Tage | T |
E | Exkursionen | 23 Tage ** | T |
** 9 Tage ein- und mehrtägige Exkursionen; mindestens 14 Tage Auslandsexkursion
Wahlpflichtbereich: | |||
V | Teilgebiete der Wirtschafts- und Sozialgeographie | 6 | |
V | Regionale Wirtschafts- und Sozialgeographie | 4 | |
V | Teilgebiete der Raum- und Umweltplanung | 4 | |
V/Ü | Arbeitsmethoden der Wirtschafts- und Sozialgeographie | 3 | L |
S | Sozialempirische Arbeitsmethoden II | 1 | T |
S | Spezialseminar zur Raum- und Umweltplanung | 2 | T |
V/Ü | Statistik III | 2 | T |
V/Ü | Satellitenbildverarbeitung | 2 | L ** |
V/Ü | GIS III | 2 | L ** |
Pr | Projektarbeit (Wirtschafts- und Sozialgeographie und Raumplanung) | 4 | T |
** Der Bereich Satellitenbildverarbeitung und GIS III wird in einer
der beiden Veranstaltungen mit einem Leistungsschein abgeschlossen. Die
beiden Veranstaltungen können alternativ gewählt werden.
Nebenorientierung: | |||
Pflichtbereich: | |||
OS | Physische Geographie/Geoökologie | 2 | L |
Wahlpflichtbereich: | |||
V | Teilgebiete der Physischen Geographie/Geoökologie | 4 |
Erläuterung der verwendeten Abkürzungen:
L = Leistungsschein
T = Teilnahmeschein
V = Vorlesung
V/Ü = Vorlesung/Übung
S = Seminar
US = Unterseminar
MS = Mittelseminar
OS = Oberseminar
P = Praktikum
G = Geländepraktikum
E = Exkursion
Pr = Projektarbeit