Uni-Halle-Siegel

MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT HALLE -WITTENBERG

Amtsblatt
7. Jahrgang, Nr. 8 vom 9. September 1997, S. 13
 


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Fachbereich Werkstoffwissenschaften

Ordnung für die Durchführung von Berufspraktika, Studien-/Projektarbeiten und Diplomarbeiten für den Studiengang Verarbeitungstechnik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Inhalt:
1. Grundlagen und organisatorische Festlegungen
2. Allgemeine Hinweise
3. Arbeitsordnung für experimentelle Arbeiten
4. Abschluß der Studien-/Projektarbeiten, Großen Belege und Diplomarbeiten
5. Anleitung für die Abfassung von Studien-/ Projektarbeiten, Großen Belegen und Diplomarbeiten
6. Schlußbestimmungen

1. Grundlagen und organisatorische Festlegungen

1.1 Richtlinien für das Industriepraktikum (berufspraktische Ausbildung)

(1) Für den Abschluß des Studiums im Studiengang Verarbeitungstechnik ist der Nachweis über die Absolvierung einer berufspraktischen Ausbildung von insgesamt 20 Wochen Dauer zu erbringen.

(2) Die berufspraktische Ausbildung soll dazu dienen, moderne Verarbeitungstechnologien sowie Maschinen und Anlagen der Verarbeitungsindustrie kennenzulernen. Desweiteren sollen Einblicke in die Probleme der Produktionsvorbereitung, -durchführung und -kontrolle sowie in gesellschaftliche Probleme der Arbeitswelt gegeben werden. Als wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Studium im Hinblick auf die spätere berufliche Tätigkeit ist das Praktikum ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung.

(3) Die Dauer der berufspraktischen Ausbildung (ohne Fachpraktikum im 7. Semester) beträgt 8 Wochen. Die Ableistung des Vorpraktikums ist gemäß § 18 Abs. 3 der Diplomprüfungsordnung Voraussetzung für die Zulassung zur Diplom-Vorprüfung. Eine Absolvierung des Vorpraktikums vor Aufnahme des Studiums wird deshalb empfohlen. Bei der Durchführung des Praktikums ist zu beachten, daß die jeweilige ununterbrochene Ausbildungszeit bei einer Firma mindestens 3 Wochen betragen soll, nur in Sonderfällen können kürzere Zeitabschnitte anerkannt werden.

(4) Für die berufspraktische Ausbildung kommt jeder Betrieb in Frage, der die Ausübung der vorgesehenen Tätigkeit ermöglicht. Insbesondere sind dies Betriebe der Verarbeitungsindustrie bzw. des Verarbeitungsmaschinenbaus. Der Praktikant bzw. die Praktikantin führt eigenverantwortlich mit dem Betrieb Absprachen zur Durchführung des Praktikums. Grundlage aller Absprachen bildet diese Ordnung. Nicht anerkannt werden Tätigkeiten in Handwerksbetrieben, die keine Fertigung im industriellen Sinne durchführen (wie Reparatur- und Dienstleistungsbetriebe). Arbeiten im eigenen bzw. elterlichen Betrieb sowie Tätigkeiten in Universitätsinstituten werden in der Regel ebenfalls nicht anerkannt. Praktikantenstellen werden durch das Prüfungsamt des Fachbereiches nicht vermittelt.

Hinweise über geeignete Ausbildungsbetriebe geben u.a.

Das Praktikantenverhältnis wird durch Abschluß eines Ausbildungsvertrages zwischen dem Ausbildungsbetrieb und dem Praktikanten bzw. der Praktikantin begründet. Im Ausbildungsvertrag (Praktikantenvertrag) sind alle Rechte und Pflichten des Praktikanten bzw. der Praktikantin und des Ausbildungsbetriebes festgelegt.

(5) Im nachfolgenden sind einige Beispiele für Tätigkeiten bzw. Einsatzgebiete genannt, die durch den Praktikanten bzw. die Praktikantin ausgewählt werden können:

  1. Bearbeiten von Werkstoffen: Manuelle und maschinelle Bearbeitung von metallischen und nichtmetallischen Werkstoffen (z.B. Feilen, Sägen, Bohren, Schleifen, Drehen, Schneiden, Hobeln).
  2. Technische Verfahren der Werkstoffverarbeitung: Kennenlernen technologischer Abläufe und Verfahrensschritte der Kunststoffverarbeitung, der Kautschukverarbeitung sowie der Verarbeitung anderer Werkstoffe (z.B. Spritzgießen, Extrusion, Kalandrieren).
  3. Kunststoffprüfung: Kennenlernen von Verfahren der Kunststoffprüfung, Qualitätskontrolle/Qualitätssicherung sowie von Verfahren zur Charakterisierung der Verarbeitungseigenschaften von Kunststoffen.
  4. Konstruktiver Werkstoffeinsatz: Technisches Zeichnen, CAD-Arbeiten, Formteilentwicklung.
(6) Zum Nachweis der praktischen Tätigkeit ist dem Prüfungsausschuß ein Bericht über die durchgeführten Tätigkeiten einzureichen. Die einzelnen Tätigkeiten und die zugehörige Dauer (mit Angabe von Fehltagen) sind in diesem Bericht zu vermerken und vom Praktikumsbetrieb zu bestätigen. Firmenzeugnisse können ebenfalls dem Nachweis der praktischen Tätigkeit dienen.

(7) Der Praktikant bzw. die Praktikantin legt dem Prüfungsamt des Fachbereiches spätestens zur Anmeldung zur Diplom-Vorprüfung (und zwar zur Anmeldung zur Prüfungsperiode des 4. Semesters) die unter Abs. 6 genannten Nachweise vor. Die Anerkennung des Praktikums erfolgt durch den Prüfungsausschuß des Fachbereiches. Er entscheidet, inwieweit die praktische Tätigkeit den Richtlinien entspricht und somit als berufspraktische Ausbildung akzeptiert wird. Eine einschlägige Berufslehre oder eine hinreichende Berufspraxis kann auf das Praktikum ganz oder teilweise angerechnet werden.

1.2. Studien-/Projektarbeiten, ingenieurpraktisches Semester (Fachpraktikum)

(1) Studien-/Projektarbeiten haben das Ziel, die Studierenden durch die Lösung einer individuellen Aufgabenstellung an die wissenschaftliche Tätigkeit heranzuführen. Es kann sich dabei um eine theoretisch-analytische Arbeit, um eine experimentelle Arbeit oder um eine Entwurfsarbeit handeln.

(2) Während des Studiums sind zwei Studien-/ Projektarbeiten zu bearbeiten:

  1. Studien /Projektarbeit I

  2. Umfang: 250 Stunden
    Abschluß: bis Ende 6. Semester
  3. Studien-/Projektarbeit II

  4. Umfang: im Rahmen des Fachpraktikums im 7. Semester
    Abschluß: bis Beginn 8. Semester.
(3) Die beiden Studien-/Projektarbeiten sind an verschiedenen Instituten bzw. Professuren durchzuführen.

(4) Das Gebiet der Studien-/Projektarbeiten kann sich der bzw. die Studierende im Fachbereich frei wählen. Das Thema muß so beschaffen sein, daß es innerhalb der vorgesehenen Frist erfolgreich bearbeitet werden kann. Die Bearbeitungsfristen beginnen mit dem Ausgabedatum der Arbeit. Werden die vorgesehenen Fristen nicht eingehalten, so wird die Arbeit mit „nicht ausreichend“ bewertet.

(5) Die Ausgabe der Studien-/Projektarbeiten setzt den erfolgreichen Abschluß der Diplom-Vorprüfung voraus.

1.2.1. Studien-/Projektarbeit I

(1) Die Bearbeitung der Studien-/Projektarbeit I im Umfang von 250 Stunden erfolgt im 6. Semester.

(2) Die Institute haben bis spätestens eine Woche vor Beginn des Sommersemesters die Aufgabenstellungen für die Studien-/Projektarbeit I beim Prüfungsamt einzureichen. Die Anzahl der pro Institut benötigten Einzel- und Gruppenarbeiten wird für jedes Semester durch den Fachbereichsrat auf Vorschlag des Dekans bzw. der Dekanin festgelegt und wird bestimmt durch die Zahl der Studierenden und die Anzahl der Professoren bzw. Professorinnen am Fachbereich.

(3) Die Aufgabenstellungen für die Studien-/ Projektarbeit I müssen enthalten:

Bei der Ausgabe von Gruppenarbeiten muß eine Bewertung der Teilleistungen gewährleistet sein.

(4) In der ersten Semesterwoche des 6. Semesters erfolgt die Einschreibung der Studierenden für die Studien-/Projektarbeit I. Die Organisation und Kontrolle der Einschreibung erfolgt durch das Prüfungsamt. Dabei ist durch das Prüfungsamt insbesondere abzusichern, daß Studierende sich nicht für mehr als eine Studien-/Projektarbeit I einschreiben.

Es ist gestattet, daß sich für eine Aufgabenstellung mehrere Studierende bzw. Studentengruppen einschreiben. Die Auswahl der Studierenden bzw. Studentengruppen für die Bearbeitung der Aufgabenstellung erfolgt durch den Themensteller. Studierende bzw. Studentengruppen, die bei Mehrfacheintragung keine Aufgabenstellung erhalten haben, können sich in der zweiten Woche nach Semesterbeginn zum zweiten Male einschreiben. Eine Mehrfacheintragung ist in der zweiten Runde nicht gestattet.

(5) Sollten Studierende des 6. Semesters ohne eigenes Verschulden noch keine Aufgabenstellung für die Studien-/Projektarbeit I erhalten haben, dann haben sie beim Prüfungsausschuß die Erteilung einer Aufgabenstellung schriftlich zu beantragen. Der Prüfungsausschuß veranlaßt die Ausgabe einer Aufgabenstellung für die Betreffenden.

(6) Bei der Abgabe der Studien-/Projektarbeit hat der Kandidat bzw. die Kandidatin schriftlich zu versichern, daß er bzw. sie abgesehen von der eventuellen Mitwirkung eines bzw. einer namentlich genannten Betreuers bzw. Betreuerin seine bzw. ihre Arbeit selbständig verfaßt und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt hat.

(7) Die Studien-/Projektarbeiten werden von dem Professor bzw. der Professorin beurteilt, der bzw. die die Arbeit ausgegeben hat. Die Benotung der Studien-/Projektarbeit erfolgt unter Berücksichtigung der schriftlichen Arbeit im Ergebnis eines Seminarvortrages durch den bzw. die vom Prüfungsausschuß bestellten Prüfer bzw. Prüferinnen nach Anhörung des Betreuers bzw. der Betreuerin und unter Berücksichtigung des Betreuungsbeitrages.

(8) Wird die schriftliche Arbeit der Studien-/Projektarbeit I mit „nicht ausreichend“ bewertet, dann erfolgt eine Wiederholung entsprechend § 23 Abs. 7 der Diplomprüfungsordnung. Wird das Referat zu einer positiv bewerteten schriftlichen Arbeit mit „nicht ausreichend“ bewertet, dann ist die einmalige Wiederholung des Referates möglich. Bei der wiederholten Bewertung des Vortrages mit „nicht ausreichend“ wird die Studien-/Projektarbeit I mit „nicht ausreichend“ bewertet.

1.2.2. Studien-/Projektarbeit II (Großer Beleg)

(1) Die Studien-/Projektarbeit II (Großer Beleg) ist die erste Arbeit, die selbständig durchgeführt wird, und die die komplexe Anwendung der während des Studiums erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erfordert. Die Bearbeitung der Aufgabenstellung der Studien-/Projektarbeit II im Umfang von 350 Stunden erfolgt in Verbindung mit dem Fachpraktikum von 12 Wochen und ist bis zum Beginn des 8. Semesters abzuschließen. Die Studien-/Projektarbeit II kann in Form einer Gruppenarbeit zugelassen werden, wobei die Gruppenstärke drei Studierende nicht übersteigen sollte. Die Aufgabenstellung muß so formuliert sein, daß eine Bewertung der Teilleistung möglich ist.

(2) Das Fachpraktikum sollte in der Regel außerhalb der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg durchgeführt werden. In begründeten Ausnahmefällen kann durch den Prüfungsausschuß die Durchführung des Fachpraktikums-Semesters am Fachbereich gestattet werden. Bei der Durchführung außerhalb der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist neben der Betreuung durch einen Professor bzw. eine Professorin des Fachbereiches eine fachgerechte Zweitbetreuung durch den Praktikumsbetrieb zu sichern. Die Studierenden können Vorschläge für Aufgabenstellungen in Absprache mit dem Einsatzbereich und dem Betreuer bzw. der Betreuerin unterbreiten. Die Bestätigung des Vorschlages erfolgt durch den vorgeschlagenen Betreuer bzw. die vorgeschlagene Betreuerin. Aus dem Vorschlag ergibt sich kein Anspruch. Zwischen dem Einsatzbetrieb und dem Studenten bzw. der Studentin ist ein Praktikantenvertrag abzuschließen. Das Prüfungsamt unterstützt die Studierenden bei der Vorbereitung und beim Abschluß der Verträge.

(3) Werden die Bearbeitungsfristen nicht eingehalten, erfolgt die Beurteilung mit der Note „nicht ausreichend“. Eine Verlängerung der Bearbeitungszeit kann nur in Ausnahmefällen durch den Prüfungsausschuß nach schriftlichem Antrag durch den Studierenden genehmigt werden.

(4) Die Bestätigung der Aufgabenstellungen erfolgt bis spätestens zum ersten Tag des 7. Semesters durch den Prüfungsausschuß. Abweichungen von dieser Regel sind beim Prüfungsausschuß schriftlich zu beantragen.

(5) Die Aufgabenstellung für die Studien-/Projektarbeit II muß enthalten:

(6) Erfolgt die Bewerbung für im Fachbereich ausgeschriebene Themen, so ist es gestattet, daß sich mehrere Studierende für eine Aufgabenstellung eintragen. Die Auswahl erfolgt durch den Themensteller bzw. die Themenstellerin. Studierende, die bei Mehrfacheintragung keine Aufgabenstellung erhalten haben, können sich im Anschluß an o.g. Termin innerhalb von zwei Wochen zum zweiten Male eintragen. Eine Mehrfacheintragung ist in der zweiten Runde nicht gestattet.

(7) Studierende, die bei diesem Ausschreibungsmodus ohne eigenes Verschulden keine Aufgabenstellung erhalten haben oder die das Fachpraktikum nicht während der Regelzeit durchführen können, haben beim Prüfungsausschuß die Erteilung einer Aufgabenstellung schriftlich zu beantragen. Der Prüfungsausschuß veranlaßt die Ausgabe einer Aufgabenstellung für die Betreffenden. Die Studierenden können hierfür Vorschläge unterbreiten.

(8) Die Bewertung der Studien-/Projektarbeit II erfolgt unter Berücksichtigung der schriftlichen Arbeit im Ergebnis eines Seminarvortrages spätestens nach drei Wochen, bezogen auf den Abgabetermin, wobei der erfolgreiche Abschluß der Studien-/Projektarbeit I Voraussetzung ist. Die Benotung nimmt der bzw. die vom Prüfungsausschuß bestellte Prüfer bzw. Prüferin unter Anhörung des betreuenden Professors bzw. der betreuenden Professorin und des bzw. der betrieblichen Betreuers bzw. Betreuerin und Berücksichtigung des Betreuungsbeitrages vor.

1.3 Diplomarbeit

(1) Die Diplomarbeit soll zeigen, daß der Kandidat bzw. die Kandidatin in der Lage ist, in begrenzter Frist ein Problem aus dem von ihm bzw. ihr gewählten Fach nach wissenschaftlichen Methoden zu bearbeiten. Die Diplomarbeit kann auch in Form einer Gruppenarbeit zugelassen werden. Der Kandiat bzw. die Kandidatin hat das Recht, einen Themenvorschlag und einen Vorschlag für den Prüfer bzw. die Prüferin zu unterbreiten. Daraus ergibt sich kein Anspruch. Die Diplomarbeit kann nur dann außerhalb der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ausgeführt werden, wenn sie von einem Professor bzw. einer Professorin des Fachbereiches Werkstoffwissenschaften betreut werden kann.

(2) Das Thema der Diplomaufgabenstellung ist durch den Prüfungsausschuß zu genehmigen. Die Genehmigung erfolgt nach Abstimmung mit dem jeweiligen themenstellenden Professor bzw. der jeweiligen themenstellenden Professorin.

(3) Voraussetzungen für die Ausgabe des Themas der Diplomarbeit sind:

  1. Zeugnis über die bestandene Diplom-Vorprüfung,
  2. Nachweis über den erfolgreichen Abschluß der gemäß § 18 der Diplomprüfungsordnung geforderten Prüfungen,
  3. Nachweis über den erfolgreichen Abschluß der Studien-/Projektarbeiten.
(4) Die Bearbeitung der Aufgabenstellung der Diplomarbeit erfolgt in der Regel im 10. Semester. Abweichungen von dieser Regel sind beim Prüfungsausschuß durch den Studierenden schriftlich zu beantragen. Die Ausgabe der Diplomaufgabenstellung erfolgt in der Regel am ersten Tag des 10. Semesters und ist dem Prüfungsausschuß anzuzeigen (Übergabe des Duplikates der Diplomaufgabenstellung mit Empfangsbestätigung durch den Studierenden bzw. die Studierende).

(5) Für die Bearbeitungszeit und Rückgabe des Themas gilt § 20 der Diplomprüfungsordnung.

(6) Der Fachbereichsrat empfiehlt bis 12 Wochen vor Beginn des Sommersemesters die anzahlmäßige Aufteilung der Studierenden auf die Institute. Die Institute haben bis 10 Wochen vor Beginn des Sommersemesters eine Liste der Diplomthemen, der wissenschaftlichen Betreuer bzw. Betreuerinnen und der Anzahl der Studierenden bei Gruppenarbeiten im Prüfungsamt abzugeben. Die Liste der Diplomthemen wird durch das Prüfungsamt durch Aushang 2 Wochen vor Ende der Lehrveranstaltungen des jeweiligen 9. Semesters veröffentlicht.

(7) Die Studierenden bewerben sich jeweils persönlich beim themenstellenden Professor bzw. bei der themenstellenden Professorin um die gewünschte Aufgabenstellung. Die vollständig formulierten Aufgabenstellungen sind bis spätestens eine Woche vor Semesterbeginn zur Einholung der Bestätigung der Aufgabenstellung durch den Vorsitzenden bzw. die Vorsitzende des Prüfungsausschusses beim Prüfungsamt durch die Institute einzureichen.

(8) Studierende, die auf diesem Wege keine Diplomaufgabenstellung erhalten konnten, haben das Recht, beim Prüfungsausschuß die Vergabe einer Aufgabenstellung für die Diplomarbeit zu beantragen. Bei der Bearbeitung der Diplomaufgabenstellung außerhalb der Regelbearbeitungszeit werden alle Institute über die Anzahl der benötigten Diplomthemen durch den Prüfungsausschuß über das Prüfungsamt informiert.

(9) Die Diplomarbeit ist fristgemäß beim Prüfungsausschuß abzugeben, der Abgabezeitpunkt ist aktenkundig zu machen. Die Annahme und Bewertung der Diplomarbeit regelt § 21 der Diplomprüfungsordnung.

2. Allgemeine Hinweise

(1) Alle Arbeitsergebnisse wie Zeichnungen, Lichtbilder sowie Ausarbeitungen, Einrichtungen und Erfindungen, die in der Zeit der Zusammenarbeit mit dem Institut erzielt werden, unterliegen dem Verfügungsrecht des themenstellenden Professors bzw. der themenstellenden Professorin. Bei Erfindungen gelten insbesondere die gesetzlichen Bestimmungen. Besonders sei darauf hingewiesen, daß alle Versuchsergebnisse auf besonderen Hinweis vertraulich zu behandeln sind und ein Weitergeben von Ergebnissen o.ä. ohne vorherige Zustimmung des Betreuers bzw. der Betreuerin an Dritte unzulässig ist.

(2) Studien-/Projektarbeiten, Große Belege und Diplomarbeiten bedürfen zu ihrer Veröffentlichung oder ihrer teilweisen Veröffentlichung der Genehmigung des themenstellenden Professors bzw. der themenstellenden Professorin und, sofern sie außerhalb der Universität durchgeführt werden, weiterhin der Genehmingung der Einrichtung bzw. des Betriebes, an der sie durchgeführt wurden.

(3) Auf Verlangen sind dem Betreuer bzw. der Betreuerin Teilergebnisse der Arbeit vorzulegen, um die weitere Ausrichtung festzulegen.

3. Arbeitsordnung für experimentelle Arbeiten

(1) Bei der Durchführung experimenteller Arbeiten sind die Studierenden vor der Aufnahme der Arbeiten nachweislich über die für die auszuführenden Arbeiten zutreffenden Arbeitsschutzbestimmungen im Institut zu belehren und gegebenenfalls nach Entscheidung des Institutsleiters bzw. der Institutsleiterin in die turnusmäßigen Arbeitsschutzbelehrungen einzubeziehen.

(2) Beim Selbstbau und Betrieb von Versuchsanlagen sind die geltenden Sicherheitsvorschriften zu beachten. Für Verlust oder Beschädigung von Werkzeugen und Geräten muß der Benutzer bzw. die Benutzerin in der Regel Ersatz leisten. Die beim Aufbau und Betrieb von Versuchsständen benötigten Werkzeuge und Geräte werden dem Studierenden vom Betreuer bzw. von der Betreuerin ausgehändigt und bleiben gegebenenfalls für die Dauer der Versuche in der Obhut des Studierenden.

(3) Käufliche Gegenstände, die zur Durchführung der Arbeit benötigt werden, können nur mit Zustimmung des Betreuers bzw. der Betreuerin aufgrund der geltenden Vorschriften beschafft werden.

(4) Aufträge für die wissenschaftlich-technischen Werkstätten des Fachbereiches oder für andere Einrichtungen der Universität dürfen nur in Abstimmung mit dem Betreuer bzw. der Betreuerin unter Verwendung eines ordnungsgemäßen Auftrages ausgelöst werden.

(5) Bei experimentellen Arbeiten ist über jeden durchgeführten Versuch ein Protokoll zu führen, auch wenn der Versuch mißlingt oder die Ergebnisse nicht das gewünschte Resultat zeigen. Jedes Protokoll muß enthalten:

  1. Arbeitstitel,
  2. Name,
  3. Datum,
  4. alle Versuchsbedingungen,
  5. Ergebnisse,
  6. besondere Bemerkungen.
4. Abschluß der Studien-/Projektarbeiten, Großen Belege und Diplomarbeiten

(1) Nach Beendigung der Versuche bzw. der Berechnungen ist eine Ausarbeitung anzufertigen, die dem Betreuer bzw. der Betreuerin zunächst im Entwurf vorzulegen ist. Der Entwurf muß lesbar sein und den in Abschnitt 5 angegebenen Richtlinien entsprechen.

(2) Nach Abschluß einer experimentellen Arbeit hat der bzw. die Studierende, wenn nichts anderes bestimmt ist, seinen bzw. ihren Versuchsstand abzubauen. Geräte, Instrumente usw. sind an den Stellen abzugeben, wo sie entnommen wurden. Alle Apparate müssen nach dem Versuch in betriebsfähigem Zustand zurückgegeben werden.

(3) Bei der Verwendung von institutseigener Rechentechnik sind nach Beendigung der Arbeit die nicht mehr benötigten Speicherbereiche zu löschen und in Absprache mit dem Betreuer bzw. der Betreuerin die erarbeiteten Programme oder Dateien zu archivieren.

(4) Große Belege und Diplomarbeiten sind in deutscher Sprache abzufassen und zweifach in Maschinenschrift auf weißem Schreibmaschinenpapier, Format DIN A 4, in Klemmheftern oder gebunden abzugeben. Entsprechend der Diplomprüfungsordnung erfolgt die Abgabe der Großen Belege beim betreuenden Hochschullehrer bzw. bei der betreuenden Hochschullehrerin und der Diplomarbeiten beim Prüfungsamt.

(5) Bei Studien-/Projektarbeiten genügt die Abgabe eines kopierfähigen, leserlichen Exemplars im Format DIN A 4 im Hefter oder Klemmhefter. Die Abgabe erfolgt beim betreuenden Hochschullehrer bzw. bei der betreuenden Hochschullehrerin.

(6) Die Kosten für die Anfertigung der geforderten Exemplare der Studien-/Projektarbeiten, Großen Belege und Diplomarbeiten hat der bzw. die Studierende zu tragen. Werden von den Instituten mehr Exemplare gefordert als in dieser Richtlinie vorgesehen sind, dann sind deren Kosten durch die Institute zu tragen.

(7) Mit den Arbeiten sind alle während der Versuche aufgenommenen Originalprotokolle (ggf. auch auf elektronischen Datenträgern) und die zur Anfertigung der Arbeit vom Institut bereitgestellten Unterlagen abzugeben.

5. Anleitung für die Abfassung von Studien-/ Projektarbeiten, Großen Belegen und Diplomarbeiten

Die folgenden Richtlinien sollen den Studierenden beim Abfassen und Schreiben der Studien- und Diplomarbeiten eine Hilfe sein und sie mit der Gestaltung einer wissenschaftlichen Veröffentlichung vertraut machen. Außerdem soll erreicht werden, daß die äußere Form der Arbeiten nach Möglichkeit eine gewisse Einheitlichkeit aufweist. Die Arbeit soll sich nach folgendem Schema gliedern:

  1. Titelblatt mit Themenstellung

  2. Das Titelblatt ist nach dem Schema der Anlage zu gestalten und als Seite 1 der Arbeit in die fortlaufende Numerierung einzubeziehen.
  3. Aufgabenstellung

  4. Nach dem Titelblatt folgt das Original bzw. eine Kopie der Aufgabenstellung.
  5. Inhaltsangabe

  6. Die Inhaltsangabe soll die Gliederung der Arbeit mit Abschnittsüberschriften und Seitenangabe der Abschnitte enthalten. Die Abschnitte sind in genormter Zehnernumerierung zu kennzeichnen.
  7. Formelzeichen

  8. Alle in den Formeln verwendeten Zeichen und auch sonstige Abkürzungen sind gegliedert nach Art (Alphabet, Indizes) und in der alphabetischen Reihenfolge aufzuführen und zu erklären.
  9. Einleitung

  10. Die Einleitung sollte den Leser in das Thema einführen.
  11. Behandlung des gestellten Themas
    1. Hier soll auf die Aufgabenstellung, den Versuchsaufbau, die Versuchsdurchführung und die Auswertung eingegangen werden. Ausgeführte Versuche sind so zu beschreiben, daß sie reproduziert werden können.
    2. Bei einer Zusammenstellung von Rechenergebnissen in Tabellenform muß mindestens ein Wert als Beispiel ausführlich durchgerechnet sein. Es ist die Bedeutung der gefundenen Lösung für die Forschung und gegebenenfalls für die Praxis kurz darzustellen. Aus der Lösung sich ergebende Maßnahmen, auch offengebliebene Fragen, sollten begründet hervorgehoben werden. Die gesamte Versuchsdurchführung bzw. Berechnung und die Auswertung sind kritisch zu behandeln, Verbesserungsvorschläge sind zu diskutieren.
    3. Bei theoretisch analytischen Arbeiten sind verwendete mathematische Modelle ausführlich zu diskutieren und die erzielten Lösungen, falls dies möglich ist, mit experimentellen Ergebnissen oder Lösungen anderer Modelle zu vergleichen.
    4. Zu Arbeiten, die vorwiegend die Auswertung der Fachliteratur zum Inhalt haben, sind die Aussagen der ausgewerteten Quellen gegenüberzustellen und durch den Autor zu bewerten.
    5. Zu jeder experimentellen Arbeit gehört eine Fehlerrechnung oder, falls dies nicht möglich ist, eine Abschätzung der Genauigkeit der Meßergebnisse.
    6. Außer auf sachliche Richtigkeit ist auf eine korrekte Anwendung aller vorkommenden Begriffe gemäß ihrer Definition zu achten. Eine kurze, präzise Darstellung der Sachverhalte ist zu bevorzugen. 7. Zusammenfassung Jede Arbeit schließt mit einer sorgfältig formulierten maximal 1 1/2-seitigen Zusammenfassung, die einen kurzen Überblick über die wesentlichen Ergebnisse in Wort und Zahl enthält.
  12. Schrifttum

  13. Alle ausgewerteten Literaturstellen sind durch fortlaufende in eckige Klammern oder Schrägstriche gesetzte Positionsnummern im Text anzugeben und in der Reihenfolge der Positionsnummern aufzuführen. Die Quellen werden bibliographisch wie folgt zitiert:
    1. Zeitschriften Aufsätze:

    2. Familienname der Verfasser, abgekürzter Vorname der Verfasser: Titel des Beitrages. Kurztitel der Zeitschrift, Bandnummer der Zeitschrift und Veröffentlichungsjahr (diese Angabe in Klammern setzen), evtl. Nummer des Heftes, Anfangs- und Schlußseite des Beitrages.
    3. Bücher:

    4. Familienname der Verfasser, abgekürzter Vorname der Verfasser: Titel des Buches, Bandnummer (wenn das Werk in mehrere Bände aufgeteilt ist), Auflagenangabe (falls mehrere Auflagen vorhanden sind), Name des Verlages und Verlagsort, Erscheinungsjahr; eventuell Anfangs- und Schlußseite des interessierenden Buchteils.
      Hat das Buch mehr als drei Autoren, dann wird es nur unter dem Titel aufgeführt. Für die Interpunktion im Schrifttum sind folgende Beispiele zu beachten:
      - /1/ Stade, K. H.: Fortschritte bei der Ent-wicklung von zweiwelligen Extrudern mit dichtkämmenden gleichsinnig drehenden Schneckenwellen. Kunststoffe 73 (1983) H. 6, S. 287-290
      - /2/ Torner, R. V.: Grundprozesse der Verarbeitung von Polymeren. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1973
  14. Anhang

  15. Am Schluß der Arbeit folgt gegebenenfalls der Anhang, in dem die Tabellen mit den Meß- und Rechenergebnissen zusammengestellt bzw. erforderliche Konstruktionszeichnungen beigeheftet werden. Die Seiten des Anhanges sind zu numerieren.
  16. Erklärung über die selbständige Bearbeitung

  17. Der Arbeit ist eine schriftliche Erklärung des Kandidaten bzw. der Kandidatin anzufügen, daß keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt wurden.
  18. Sonstiges

  19. Gleichungen sind weitzeilig, eventuell von Hand zu schreiben, sie werden mit Zahlen in runden Klammern seitlich rechts numeriert.
    Chemische Verbindungen sind im Text immer auszuschreiben, und es sind möglichst die Bezeichnungen der Genfer Nomenklatur zu wählen.
    Für Fotos, Zeichnungen, Diagramme usw. ist einheitlich die Bezeichnung „Bild“ zu verwenden. Auf jedes Bild soll im Text hingewiesen werden. Der Inhalt des Bildes ist mit Angabe der Einzelheiten in der Bildunterschrift zu erläutern. Die Bildunterschrift soll mit „Bild x: ...“ beginnen.
    Diagramme und Zeichnungen (Projektierungsunterlagen) sind entprechend den gültigen DIN-Normen in vervielfältigungsgerechter Form anzufertigen.
    Ganzseitige Bilder werden an entsprechender Stelle eingeordnet und in die laufende Seitennumerierung übernommen.
    Alle Kurven sind eindeutig zu parametrieren und Meßpunkte deutlich zu kennzeichnen. Unterschiedliche Meßreihen sind mit verschiedenen Symbolen zu bezeichnen.
    Tabellen werden mit charakteristischen Überschriften versehen. Sie sind fortlaufend zu numerieren. Ganzseitige Tabellen sind an entsprechender Stelle einzugliedern und in die laufende Seitennumerierung zu übernehmen.
6. Schlußbestimmungen

(1) Die Kenntnisnahme dieser Ordnung ist von dem bzw. der Studierenden bei der Übernahme der Aufgabenstellung durch Unterschrift zu bestätigen.

(2) Diese Ordnung tritt mit ihrer Veröffentlichung in Kraft.

Halle (Saale), 01.10.1996

Prof. Dr. R. Kreckel
Der Rektor

Vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt am 13.06.1997 zur Kenntnis genommen.


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