Über 160 Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet
die Lange Nacht der Wissenschaften zählt mittlerweile
zu den traditionellen Veranstaltungen dieser Universität.
Unter dem Motto "Eine Abendtour durch die hallesche Forschungslandschaft"
präsentierten sich den Besuchern in diesem Jahr nicht
nur die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und
verschiedene Fachhochschulen, sondern auch eine ganze Reihe
anderer Wissenschaftsinstitutionen und -unternehmen. Das riesige
Angebot lockte abermals Tausende Besucher. Paolo Schubert
befragte einige von ihnen nach ihren Absichten und Eindrücken.
Michael Vogel, Amelie Vogel
Wir
besuchen zum ersten Mal die Lange Nacht der Wissenschaften
und sind auch erst vor einer Stunde hier am Weinberg angekommen.
Lediglich im Leibnitz-Institut für Pflanzenbiochemie
(IPB) und im Institut für Chemie sind wir schon gewesen
vor allem wegen der Kinder. Im IPB konnten sie sich
an verschiedenen Experimenten beteiligen: An einem Tisch
mussten Gerüche identifiziert werden; an einem anderen
durften sie Strukturen zeichnen, die sie zuvor in einem
Mikroskop gesehen haben. Dafür gab es anschließend
Urkunden. Ähnlich verhielt es sich auch in der Chemie.
Hier zeigte man uns die Welt der Farben und eine Möglichkeit,
bronzefarbene Cent-Stückchen in Gold zu verwandeln.
Ich finde es toll, dass die Organisatoren ein Programm auf
die Beine gestellt haben, um vor allem die kleinen Gäste
für die Wissenschaft zu begeistern.
Ina Meisler
Heute
bin ich mit meinem Mann und unserem Enkel hier. Wir sind
nicht zum ersten Mal dabei; wir gehören sozusagen zu
den Dauergästen. Deshalb kannten wir auch schon einige
Veranstaltungsangebote aus den vergangenen Jahren, so dass
wir uns beispielsweise diesmal nicht an den Führungen
im Leibnitz-Institut beteiligt haben. Vor allem unserem
Enkel gefällt es hier; im Allgemeinen scheinen die
Angebote vor allem Kinder zu interessieren, auch wenn sie
viele Vorgänge noch nicht verstehen und nachvollziehen
können. Aber für uns gibt es ebenfalls viel zu
entdecken. Vor ein paar Minuten endete eine Führung
im Rechenzentrum, bei der wir uns diesen neuen Hochleistungsrechner
ansehen konnten. Leider habe ich von diesen Dingen nicht
viel Ahnung. Mein Mann kann sich dafür eher begeistern.
Susanne Weith, Roberto Kinne
Uns
interessieren hauptsächlich die vielen wissenswerten
Vorträge. Wir kommen gerade vom Institut für Informatik
von einer Veranstaltung zu den Themen Datensicherheit und
Datenschutz. Nun wollen wir uns an der Führung im Rechenzentrum
beteiligen, um den neuen Hochleistungsrechner zu sehen.
Zum Glück ist es noch nicht so spät. Auf unserer
Liste stehen nun verschiedene Veranstaltungen in der Innenstadt
im Institut für Soziologie und in den Einrichtungen
der Wirtschaftswissenschaften. Wir sind zum ersten Mal dabei
und halten diese Lange Nacht der Wissenschaften für
eine gute Idee. So haben alle Interessierten mal die Möglichkeit,
die verschiedenen Facetten universitärer Wissenschaft
kennen zu lernen.
Eva Herzfeld, Doreen Hübner
Es
ist unsere erste Lange Nacht der Wissenschaften. So haben
wir auch nichts Konkretes geplant, wir wollen uns einfach
überraschen lassen. Wir sind ja auch erst seit einer
halbern Stunde unterwegs. Bisher haben wir uns im Biologicum
umgesehen. Bemerkenswert waren dort vor allem die kleineren
Experimente zur Pflanzenphysiologie. Nun wollen wir uns
den Arzneimittelvortrag in der Pharmazie anhören und
anschließend zum Institut für Geowissenschaften
auf dem Von-Seckendorff-Platz aufbrechen. Gut finden wir
auch, dass im ganzen Veranstaltungsgebiet Shuttle-Busse
eingesetzt wurden. Lange Wartezeiten musste man nicht in
Kauf nehmen und allzu eng war es in den Bussen auch nicht.
Im Allgemeinen haben wir bisher einen guten Eindruck von
der Organisation und dem Angebot bekommen.
Peggy Hromada, Thomas Kluge
Ich
studiere Pharmazie und habe mir aus Neugierde mit meinem
Freund die Experimente des Instituts angesehen. Doch interessieren
mich vor allem die Führungen durch die Universitätsbibliothek
und die Franckeschen Stiftungen in der Innenstadt. Da ich
erst im zweiten Semester bin und den Tag durch mein Studium
für gewöhnlich am Weinberg-Campus verbringe, habe
ich zu anderen Zeitpunkten keine Möglichkeit, mich
näher mit den Gebäuden zu befassen. Die Shuttle-Busse
nutzen wir nicht, auch wenn diese sicherlich eine große
Hilfe für diejenigen sind, die kein Auto nutzen. Ich
finde diese Veranstaltung generell gut. So hat jeder die
Möglichkeit, sich an der Universität umzusehen.
Und warum soll man auch als Studierende die Angebote der
Langen Nacht nicht wahrnehmen.
Tina Flemming, Valentin Lubbe
Wir
studieren beide Biologie und nutzen die Wissenschaftsnacht
dazu, mal hinter die Kulissen unseres Institutes zu schauen,
die wir durch die Spezialisierung im Rahmen unseres Studiums
vielleicht erst später oder gar nicht zu Gesicht bekommen.
Beispielsweise haben wir an einer Führung durch das
Gewächshaus teilgenommen. Vorhin waren wir auch noch
in den Einrichtungen des Uniklinikums, die sich in der Magdeburger
Straße befinden. Dort konnten sich Interessierte als
Knochenmarkspender registrieren lassen. Wenn wir uns hier
ein bisschen ausgeruht haben, werden wir vielleicht noch
zur Mikrostrukturphysik schauen und in jedem Fall noch auf
den Uniplatz zur UNI-BIGBAND. Um dorthin zu kommen, nutzen
wir die Bus-Shuttle. Damit kommen wir wenigstens auch nachts
nach Hause. Im Übrigen ist es unsere erste Lange Nacht.
Wir finden es gut, dass die Veranstaltungen sozusagen massentauglich
sind, weil Vorträge und Experimente für die Allgemeinheit
aufbereitet wurden und die Besucher die Informationen so
besser verstehen.
Jasmin Kopiera, Julia Spiller, Kerstin Spiller, Hannelore
Frauendorf
Wir
besuchen die Lange Nacht schon zum vierten Mal. Da viele
Veranstaltungen parallel laufen und zum Teil überfüllt
sind, konnten wir in den vergangenen Jahren nicht alle interessanten
Angebote wahrnehmen. Dazu zählt vor allem die Meckelsche
Sammlung im Institut für Anatomie und Zellbiologie,
die wir gern einmal den Kindern gezeigt hätten. Vielleicht
klappt das ja in den kommenden Jahren. Außerdem haben
wir uns bisher mehr den Naturwissenschaften wie der Mathematik
gewidmet in diesem Jahr interessiert uns vor allem
die Medizin. In der Universitätsklinik konnten wir
uns den Kreissaal ansehen; leider haben wir einen Vortrag
zur HPV-Impfung verpasst. Interessant war jedoch die Führung
durch die Laboratorien im Institut für Hygiene. Nun
wollen wir vielleicht noch zu den Experimentalvorlesungen
in die Physik je nachdem, wie wir das zeitlich schaffen.
Die Shuttle-Busse fahren ja zum Glück regelmäßig,
auch wenn man mit dem Fahrrad besser unterwegs wäre.
Aber das hat das Wetter heute nicht zugelassen.
Dr. Jörg Ukkat, Universitätsklinik und
Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie
Wir
haben hier in der Gefäßchirurgie gezeigt, was
Gefäßprothesen, endovaskuläre Stents und
Dehnungskatheder sind und wie bzw. wozu sie eingesetzt werden.
Viele Besucher haben unser Angebot genutzt, kostenfrei den
Gefäßdruck in der Halsschlagader und den Beinarterien
so genannte duplexsonographische Gefäßuntersuchungen
zu messen. Viele haben sich ausführlich informieren
lassen und auch intensiv nachgefragt. Insgesamt haben wir
in diesem Jahr ein bedeutend größeres Interesse
verzeichnet. Die Besucher interessierten sich vor allem
für den aktuellen Stand der modernen Forschung, die
das Universitätsklinikum zu bieten hat. Das hat uns
schon allein deshalb gefreut, weil wir uns im Rahmen dieser
Wissenschaftsnacht freiwillig engagieren und Themen bzw.
Demonstrationen selbstständig vorbereiten. Bis halb
oder um eins erwarten wir noch Interessierte, dann hat auch
für uns die Lange Nacht der Wissenschaften zumindest
in diesem Jahr ein Ende.
(Text und Fotos: Paolo Schubert, 09.07.2007)