Wird es an der Martin-Luther-Universität eine Quote
für die Zulassung zum Master-Studium geben? Wie wirkt
sich das Credit Point System auf die Studiendauer aus und
wie wird die Vor- und Nachbearbeitungszeit für Vorlesungen,
Übungen und Seminare überhaupt berechnet? Diese
Fragen ließen sich nahezu 150 interessierte Eltern zum
Hochschulinformationstag 2007 in einer separaten Veranstaltung
in der imposanten Aula des Universitätshauptgebäudes
von Vertretern der Hochschule und der Bundesagentur für
Arbeit beantworten.

Informationsveranstaltung für Eltern, Foto: Paolo
Schubert
Vor allem in den Bereichen der neuen Studienabschlüsse
und des Aufbaus der Modulsysteme herrschte reger Informationsbedarf.
"Unser Studium vor 30 Jahren hatte eine völlige
andere Struktur", meint Maria Nessler im Anschluss
der Veranstaltung. Ihre Tochter möchte in zwei Jahren
ein Studium an der MLU aufnehmen. Für Nessler sei es
schwer, einen Überblick zu bekommen und zu verstehen,
wie das neue, am internationalen Bildungsmarkt ausgerichtete
Studienmodell funktioniere. Außerdem wolle sie sich
informieren, ob Studienwillige überhaupt noch die Chance
haben, in einem Fach zu lernen, das im Interesse des Kindes
liegt.
"Eltern wollen die Entscheidungen ihrer Kinder verstehen.
Da sie sich oftmals für andere Informationen interessieren,
haben wir uns dazu entschlossen, auch in diesem Jahr eine
eigene Veranstaltung anzubieten", erklärt Peter
Wagner, Vertreter der Abteilung Studium und Lehre, Internationale
Angelegenheiten. Das Team wolle die aktuellen Entwicklungen
im Hochschulsystem möglichst adressatengerecht darstellen.
Deshalb sei eine Trennung der beiden Interessensgruppen
sinnvoll, auch, weil man den Teilnehmern genügend Zeit
einräumen wollte, Fragen zu stellen."
Meinungen von Eltern nach der Veranstaltung
Elke Peter:
Meine beiden Söhne machen derzeit ihr Abitur an einem
halleschen Gymnasium und wollen sich vor allem über
Studiengänge im medizinischen Bereich informieren.
Ich bin mit ihnen zum Hochschulinformationstag gegangen,
um zu erfahren, was sich hinter den Bachelor- und Master-Abschlüssen
tatsächlich verbirgt. Ich selbst habe vor vielen Jahren
Französisch und Russisch studiert, natürlich unter
anderen Studienbedingungen. Da ich mich im Vorfeld schon
etwas kundig gemacht habe, wusste ich über einige Dinge
bereits Bescheid. Dennoch fand ich diese Veranstaltung sehr
interessant und hilfreich.
Ulf und Ines Hendrich:
Unsere Tochter besucht die elfte Klasse eines Gymnasiums.
Da stellt sich für sie als Abiturientin und natürlich
auch für uns als Eltern die Frage, wie es nach dem
Abschluss weitergeht. Eine Veranstaltung für Eltern
halten wir für vorteilhaft, denn auch wir wollen wissen,
welche Anforderungen auf sie zukommen. Die Vorträge
waren sehr ausführlich; unsere Fragen wurden eigentlich
alle beantwortet. Neu waren für uns vor allem die Informationen,
die zur neuen Struktur vorgetragen wurden.
Peter Brosche:
Eltern sollten wissen, was ihre Kinder an der Uni erwartet.
Ich kannte mich mit den neuen Studienabschlüssen noch
gar nicht aus. Interessant fand ich vor allem, dass man
den Master-Studiengang unabhängig vom Fach an einer
anderen Hochschule absolvieren kann. So muss man nicht stur
einen Weg folgen, sondern kann sich auch in anderen - vielleicht
ähnlichen - Bereichen weiterqualifizieren. Im Allgemeinen
halte ich das neue Modell für eine gute Sache. Einige
Studierende zieht es vielleicht schon nach dem Bachelor-Abschluss
in die Wirtschaft, andere bekommen die Möglichkeit,
ihre wissenschaftlichen Kenntnisse an der Universität
weiter zu vertiefen.
Text und Umfrage: Paolo Schubert, 18. März 2007